Begegnungstage 2007

vom 2.-5.9.2007 im Brücke/Most-Zentrum Dresden

Am Sonntagvormittag trafen nach und nach alle SchülerInnen mit ihren Eltern und Geschwistern in Dresden ein, um der feierlichen Eröffnung der Begegnungstage beizuwohnen. Und schon bald verwandelten sich die Villa und der Garten in einen Bienenstock, in dem emsiges Treiben herrschte. Zunächst noch zaghaft und schüchtern begrüßten sich die deutschen und tschechischen Kinder und fanden ihre Plätze in den Zimmern, die für ein paar Tage ihr zu Hause sein sollten.

Zunächst folgte der offizielle Teil der Veranstaltung, an dem zahlreiche Ehrengäste teilnahmen. Nachdem die Begrüßungsworte gesprochen waren, konnten sich alle Besucher an einem großen Mittagsbuffet stärken, bevor dann die ersten gemeinsamen Aufgaben auf die Schüler warteten. Aufgeteilt in vier gemischten Gruppen ging es nun zunächst darum an verschiedenen Stationen Geschicklichkeit, Fantasie und Kreativität sowie Musikalität zu beweisen. Außerdem füllte jedes Kind eine Zuckertüte, welche es dann für seinen jeweiligen Brieffreund und nun neuen Mitschüler an den Zuckertütenbaum hängte. Dies war vor allem für die tschechischen Schüler etwas Erstmaliges, da sie traditionell bei der Einschulung keine Zuckertüte erhalten. Als einer ihrer neuen deutschen Mitschüler ihnen erklären sollte, warum man in Deutschland eine Zuckertüte bekommt, fand sich der Grund für ihn sehr schnell: „Naja, damit werden die Schüler in die Schule gelockt.“ Glücklicherweise hatten sich all jene Schüler freiwillig für die Teilnahme an diesem außergewöhnlichen Projekt, das eine große Chance für sie darstellt, entschieden und die Zuckertüte war weniger Lockmittel als eine freundschaftliche Geste und Symbol für den kollektiven Neuanfang in ein etwas anderes Schulleben. Begehrt waren die Schultüten dennoch nicht weniger und so musste der Baum beim Ansturm der Kinder doch das ein oder andere Blatt opfern.

Danach gingen alle wieder geschlossen zur Kaffeetafel, wo es allerlei von den Eltern gestifteten leckeren Kuchen gab. Im Anschluss kam vor allem für die tschechischen Schülerinnen und Schüler der Moment des Abschieds von den Eltern, der aber aufgrund der neuen Freunde nicht allzu schmerzhaft war.

Der Abend wurde neben dem ersten gemeinsamen Abendessen mit lustigen Spielen verbracht, denn dabei kommt man sich am Besten und mit aller Leichtigkeit näher.

Am nächsten Tag stand eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz auf dem Programm. Mit Straßenbahn, Zug und Fähre wurde der Weg nach Stadt Wehlen zurückgelegt. Dort begaben sich die Schüler in drei Gruppen unter dem Motto „Naturpark spüren“ auf eine Erkundungstour durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Jede Gruppe erlebte dabei eine Reise unter einem anderen Thema. Die „Romantiker“ sollten ihre Sinne ganz auf die Schönheit der Natur ausrichten. Andere erfuhren, wie der Wald im Mittelalter als Quelle für Nahrung und Holz genutzt wurde. Von den Eingriffen in die Natur in Zeiten der Industrialisierung konnte sich die dritte Gruppe ein Bild machen. Leider trübte der Regen den Abschluss der Wanderung etwas ein, aber noch lange nicht die Laune.

Am dritten Tag schnupperten die Kinder schon etwas Schulluft, da sie bei einer Stadtrallye über Dresden und die Elbe viel Neues zu Landeskunde und Sprache erfuhren. In Gruppen als „Detektive“ oder „Touristen“ begaben sie sich rund um das Blaue Wunder auf die Suche nach den richtigen Antworten. Vom Ehrgeiz getrieben machte dies viel Freude.

Am Nachmittag erhielt der Kopf etwas Schonzeit und die Hände bekamen etwas mehr Arbeit. In der Kümmelschänke beim Omse e.V. durften die Schülerinnen und Schüler selbst Brot backen oder töpfern. Wie schwer das doch sein kann, eine schöne Schüssel oder eine Vase auf der Töpferscheibe zu formen, konnte dort die Hälfte der Klasse selbst ausprobieren. Die Anderen vergossen die eine oder andere Träne beim Zwiebelschneiden und zeigten große Ausdauer beim Kneten des Teigs. Stolz war dann ein Jeder auf sein erstes selbstgebackenes Brot, das zum Abendbrot ganz frisch besonders gut schmeckte.

Am Mittwoch hieß es auch schon Abschied nehmen vom Brücke|Most-Zentrum – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freuten sich vor allem die tschechischen Schüler darauf, das Internat in Pirna kennen zu lernen. Andererseits wünschten sich einige der Kinder noch einmal den Sonntag herbei, denn sie haben miteinander vier schöne und unbeschwerte Tage verbracht und wussten, dass am nächsten Tag der erste richtige Schultag und somit etwas mehr Ernst auf sie wartete.

Der Weg nach Pirna wurde mit „August dem Starken“ auf der Elbe zurückgelegt, wobei die Kinder einen Eindruck von der reizvollen Umgebung Dresdens gewinnen konnten. Und eine angemessene Ankunft mit dem Schiff war es für sie allemal. So zogen sie gemeinsam im gelben Schul-T-Shirt gekleidet und Zusammengehörigkeit demonstrierend in das Internatsgebäude ein. Dort wurden sie von dem Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Herrn Wenzel und den betreuenden Lehrern herzlich empfangen und die Mitarbeiter der Brücke/Most-Stiftung sagten "Auf ein Wiedersehen in Freiburg" zu ihren jungen Gästen.

Die Brücke/Most-Stiftung war sehr gern erneut Gastgeber für die Schülerinnen und Schüler der binationalen Klasse des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Alle Mitarbeiter haben die Tage sehr genossen und es war ihnen eine Freude zu beobachten, wie Kontaktängste verschwinden, die unterschiedlichen Sprachen immer weniger eine Barriere darstellen und man schon nach dieser kurzen Zeit den Eindruck gewinnt, eine bereits miteinander vertraute Schulklasse in Pirna zu verabschieden. Wir bedanken uns für all die positiven Rückmeldungen und wünschen den Schülerinnen und Schülern einen guten gemeinsamen Schulweg, ohne dass sie Grenzen trennen.

Ein besonderer Dank gilt den Lehrern und Mentoren des Friedrich-Schiller-Gymnasiums für die angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Die deutsch-tschechischen Begegnungstage sind eine Veranstaltung der Brücke|Most-Stiftung in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus und dem Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna.

Begegnungstage 2007

  • Das erste Mal zusammen
  • An den Stationen: beim Malen
  • An den Stationen: beim Musizieren
  • An den Stationen: beim Zuckertütenbasteln
  • Am Zuckertütenbaum
  • So viel Kuchen!
  • Beim Sturm
  • Wir sind uns schon sehr nah
  • In der Sächsischen Schweiz
  • In der Sächsischen Schweiz
  • Geschmeckt hat's
  • Spaß mit Pantomime
  • Das sagen wir über uns
  • Brotbacken in der Kümmelschänke
  • Brotbacken in der Kümmelschänke
  • Brotbacken in der Kümmelschänke
  • Töpfern in der Kümmelschänke
  • Auf

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