Harald Naumann "Todesmarsch 1945"
Vom 13. April bis zum 9. Mai 1945 mussten die mehr als 2000 vorwiegend männlichen Häftlinge der Erla-Werke und der HASAG, Außenstellen des KZ Buchenwald in Leipzig, einen über 500 Kilometer langen Marsch absolvieren. Nur sehr wenige Menschen überlebten.
Der Fotograf Herbert Naumann ist 2017 diesen Weg gegangen und versuchte, ihn mit Mitteln der künstlerischen Fotografie nachvollziehbar zu machen. Entstanden ist ein erschütterndes Zeugnis von Dokumenten, Berichten von Überlebenden und Schwarz-Weiß-Fotografien, die an das Leid im Frühjahr 1945 erinnert.
Am 01. März 2020 ist im Lehmstedt Verlag die Fotodokumentation „Todesmarsch 1945 Leipzig-Fojtovice“ von Herbert Naumann erschienen, die den Todesmarsch der KZ-Häftlinge von Leipzig nach Fojtovice im Landkreis Teplice in seiner gesamten Länge rekonstruiert.
Mehr Informationen:
zu Herbert Naumann und zur Fotodokumentation
zum Verzeichnis der KZ-Außenlager in Sachsen
Im MDR Kultur trifft … Harald Naumann am 18. April 2020 erfahren Sie in einem Interview mit dem Autor mehr über das Buch und seine Beweggründe.
"unser BUCHTIPP" auf unserer Facebookseite
Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit mittels Literatur ist selbst 75 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges nicht abgeschlossen. Jedes Jahr werden neue Bücher veröffentlicht, die u. a. Geschichten von Menschen erzählen, die diese Zeit erlebt haben – Menschen, die unsere Nachbarn hätten sein können. Sie erzählen Geschichten, die vor unserer Haustür, im Nachbarort, im Nachbarland stattfanden.
In den nächsten Wochen möchten wir in unserer Rubrik „unser BUCHTIPP“ auf unserer Facebookseite Bücher, Autoren oder Texte vorstellen, die wir entdeckt oder auch wiederentdeckt haben. Dabei konzentrieren wir uns natürlich auf Themen, die Schwerpunkt in unserer Arbeit sind, Themen, die normalerweise im Rahmen unserer Projekte in Seminaren, Workshops, Veranstaltungen oder Bildungsreisen diskutiert werden,
Themen wie z. B.
* Todesmarsch,
* Flucht und Vertreibung,
* Erinnerungen und Tagebücher von Zeitzeugen,
* deutsch-tschechische Beziehungen während und nach der NS-Diktatur
Und wer weiß, vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, einen der Autoren in einem Gespräch persönlich kennenzulernen, über ein Buch und seine Inhalte zu diskutieren, einen im Buch beschriebenen Ort zu besuchen. Und zwar dann, wenn wir uns wieder persönlich treffen können.
Bis dahin, bleiben Sie offen und wissbegierig.