Fortbildung: Krieg ausstellen. Museale Repräsentationen von Gewalt in der didaktischen Reflexion.

26.-28.02.2024

Das Ausstellen von Krieg hat in westeuropäischen Museen eine lange Tradition. Waren es anfangs eher Waffen, Uniformen und Kriegsbeute, die ihren Weg ins Museum fanden, verbunden mit einer durchaus verherrlichenden Sicht auf den Krieg, änderten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die Sammlungsgegenstände und es rückten auch immer mehr die Menschen in den Fokus der Darstellung. Heute gehen Ausstellungen von Krieg und Gewalt in Demokratien eher mit spezifischen Erwartungen einher, die Anliegen der Friedenspädagogik aufgreifen, trotzdem bewegen sich diese Ausstellungen immer in einem Spannungsfeld: Wie kann man dieses Geschehen und seine Auswirkungen im Museum angemessen zeigen?

Diese Frage ist seit langem ein Thema für die historische Forschung und Geschichtsdidaktik, die sich mit den Chancen und Schwierigkeiten der musealen Vermittlung von Gewalt beschäftigen. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl und Präsentation von Objekten, sondern auch um die Einordnung und Deutung des Geschehens in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext. Das Museum ist kein neutraler Ort, sondern ein Ort des Diskurses, der von verschiedenen Interessen und Perspektiven geprägt ist. Die museale Repräsentation von Krieg und Gewalt ist daher immer auch eine politische und ethische Herausforderung, die eine kritische Reflexion erfordert. Wie kann man der Opfer gedenken, ohne sie zu verklären oder zu bemitleiden? Wie kann man die Täter nennen, ohne sie zu verteufeln oder ihre Taten zu rechtfertigen? Wie kann man die Komplexität und Ambivalenz des Krieges vermitteln, ohne ihn zu bagatellisieren oder zu verherrlichen? Wie kann man die Besucher:innen zum Nachdenken anregen, ohne sie zu überfordern oder zu beeinflussen? Entlang welcher Diskurslinien entwickelt sich also unser Verständnis von Angemessenheit? Diese Fragen erfordern eine geschichtswissenschaftliche, ethische und didaktische Reflexion, die sich an den Zielen, Methoden und Wirkungen der Ausstellung orientiert.

Ihre Anmeldung senden Sie bitte via Mail an: konferenz@lernorte.eu

Tobias Kley

Tel.: 0351-433 14 114

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