2008 jähren sich zum 40. Male die Ereignisse des „Prager Frühlings“. Die Erinnerung an den tschechoslowakischen Versuch eines „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ steht bis heute im Schatten seiner gewaltsamen Beendigung durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes im August 1968.
Dadurch wird oft vergessen, dass die tschechoslowakische Gesellschaft in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre zu einem politisch und kulturell offenen Experimentierfeld wurde, das eine hohe Anziehungskraft weit über den Ostblock hinaus entfaltete. Die Hauptstadt Prag besuchten in dieser Zeit Tausende von ausländischen Touristen, um die Atmosphäre des politischen und gesellschaftlichen Aufbruchs persönlich in Augenschein zu nehmen. Der Eiserne Vorhang verlor seine Undurchlässigkeit und so konnten viele Menschen aus dem Westen ihn erstmals durchschreiten. Die zahlreichen Besucher aus der DDR und anderen Ostblockstaaten waren hingegen bewegt von der Hoffnung auf die Reformierbarkeit des Sozialismus und eine ähnliche Liberalisierung in ihren Heimatländern.
Die damalige Tschechoslowakei wurde so zu einem Ort der Begegnung zwischen Menschen aus Ost und West. Die europäische Teilung ließ sich zumindest für einige Tage und Wochen überwinden. Es kam zu ungewöhnlichen und prägenden Kontakten zwischen Tschechen und Deutschen. Für viele sind diese „Frühlingstage“ in der Tschechoslowakei bis heute unvergesslich. Bei dieser Abendveranstaltung berichten Zeitzeugen über ihre damaligen Erlebnisse und reflektieren sie in kritischer Rückschau.
Ort: Brücke-Villa, Dresden
Uhrzeit: 19:00
Veranstalter: FES, Büro Dresden, ZZF Potsdam, Brücke/Most-Stiftung, HAIT
Kontaktperson: Ina Gamp
Zielgruppe: Interessierte Öffentlichkeit
Download: pragerfruhling.pdf
Maximale Teilnehmerzahl: 60