Die Gedenkstätten-Tagesfahrt führt in das ehemalige Konzentrationslager Theresienstadt, das 1941 in der früheren Festungsstadt Theresienstadt (Terezín) in Nordböhmen errichtet wurde.
Bis Juli 1943 wurde fast die gesamte jüdische Bevölkerung des "Protektorats Böhmen und Mähren" nach Theresienstadt deportiert. Zusätzlich wurden tausende Menschen aus Deutschland und vielen anderen von den Nationalsozialisten besetzten Ländern hier interniert. Die Lebensbedingungen in Theresienstadt waren von Überfüllung, Krankheiten, mangelnder Hygiene und schlechter Versorgung mit Lebensmitteln gekennzeichnet, dazu seit 1942 durch die permanente Angst vor den Transporten nach Osten, vor allem nach Auschwitz.
Dennoch galt Theresienstadt als nationalsozialistisches "Vorzeigeghetto". Da hier viele Künstler und Gelehrte interniert waren, gab es im Ghetto Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen. Das NS-Regime nutzte diese kulturellen Aktivitäten für ihre Propagandazwecke aus und erlaubte den Besuch einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes, das sich vom Schein blenden ließ.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges konnten einige Juden aus Theresienstadt in neutrale Länder ausreisen. Ende April 1945 übergab die SS die Verantwortung für Theresienstadt dem Roten Kreuz, am 8. Mai 1945 übernahm es die Rote Armee. Die hohe Sterblichkeit in Theresienstadt hielt jedoch nach der Befreiung des Lagers an. Viele Menschen waren zu schwach, um die Reise nach Hause anzutreten. Die letzten verließen Theresienstadt am 17. August 1945.
Ablauf
Die Teilnehmenden werden von einer Zeitzeugin, Dr. Michaela Vidláková, durch die Stadt geführt. Frau Dr. Vidláková wurde als sechsjähriges Kind in das Lager gebracht und verlebte hier drei Jahre voller Leid und Todesangst. Eindrucksvoll schildert sie den Alltag im Ghetto, die ständige Bedrohung, den Mangel, die Unsicherheit.
Durch den Tag führt Werner Imhof, pädagogischer Mitarbeiter der Brücke/Most-Stiftung und Koordinator der Zeitzeugenarbeit der Brücke/Most-Stiftung.
8:30 Uhr Abfahrt mit dem Bus, Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben
11:00 Uhr Führung durch Theresienstadt mit Frau Dr. Vidláková
12:30 Uhr Mittagessen
Anschließend Möglichkeit zum Besuch des Ghettomuseums bzw. der kleinen Festung
16:00 Uhr Möglichkeit zum Gespräch mit der Zeitzeugin Frau Dr. Vidláková
17:30 Uhr Rückfahrt
19:00 Uhr Ankunft in Dresden
Ort: Theresienstadt
Uhrzeit: 08:30
Kontaktperson: petra.zachova@bruecke-most-stiftung.de
Hinweis: Teilnahmegebühren Die Teilnahme kostet 30,00 €. Darin enthalten sind Reisekosten, Eintritt in die Museen Theresienstadt und in die Kleine Festung, Führung durch das Ghetto, Mittagessen. Die Veranstaltung kann nur bei ausreichender Teilnehmendenanzahl angeboten werden.
Zielgruppe: Teilnehmende des 47. Deutschen Historikertages
Maximale Teilnehmerzahl: 28