Zehn Jahre nach der Wende
Immer wieder hört man es: Gewalt ist allgegenwärtig im Alltag in Südafrika. Warum ist das so? Wie kommt es dazu? Wie erleben Menschen unter solchen Bedingungen ihren Alltag? Was sind die psychosozialen Folgen in einem System, das Jahrhunderte lang von Rassismus, Gewalt und Ausbeutung geprägt war?
Denver Naidoo, Trainer der Organisation Sinani, versucht Antworten auf diese Fragen zu geben und beschreibt ihre Ansätze, um den Problemen in der Region zu begegnen. Interaktiv stellt er Übungen vor, die SINANI in ihrer Arbeit anwendet.
In der Provinz KwaZulu-Natal hat ein langjähriger Bürgerkrieg, extreme Verarmung, und auch hohe HIV- und Aidsraten zu komplexen Gewaltkreisläufen geführt. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet die südafrikanische Organisation Sinani - (Zulu: „Wir sind mit Euch“) - in vielen Gemeinden der Provinz und unterstützt sie dabei, Gewaltkreisläufe zu durchbrechen und Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen.
Sinani hat im Laufe der Jahre einen erfolgreichen, innovativen Ansatz entwickelt, der friedensfördernde, psychosoziale, ökonomische und kulturelle Maßnahmen integriert, um den Herausforderungen in kreativer Weise zu begegnen. Zielgruppen aus der gesamten Gemeinde werden angesprochen, z. B kommunale und traditionelle Führungspersonen, lokale Vereine, junge Männer, GesundheitshelferInnen, Kinder in schwierigen Familienverhältnissen. Sinani arbeitet an den theoretischen Grundlagen für Partizipation und sozialen Wandel, afrikanische Denksysteme und für systemisches Denken.
In einer jüngst vom Berghof Friedensforschungsinstitut durchgeführten Evaluierung wurde die Arbeit von Sinani höchst positiv bewertet: „Zusammenfassend ist hervorzuheben, dass Sinanis Ansatz und Interventionen in den vergangenen Jahren von höchster Relevanz und Effektivität für die Reduktion von Gewalt in KwaZulu-Natal waren. Sinani hat erheblich dazu beigetragen, Versöhnungsprozesse in den Gemeinden anzustoßen und dafür zu sorgen, dass Vertrauen zwischen den Menschen wieder hergestellt werden konnte.“ (Evaluierungsbericht 2008, S. XI).
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Kontaktperson: Susanne Gärtner
Eintrittspreis: Der Eintritt ist frei