Unser Lebensalltag hat sich seit dem Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten wesentlich verändert. Für die Menschen in den westlichen Ländern hat sich die Welt vergrößert und der Horizont erweitert. Doch im Allgemeinen ist alles beim Alten geblieben. Der eigentliche Umbruch hat in den Biografien der Menschen in den ehemaligen sozialistischenLändern stattgefunden: Ganze Lebenskonzepte mussten und durften umgeschrieben werden.
Doch häufig sind es gerade die kleinen Dinge, die heute fehlen und denjenigen, die die DDR bewusst erlebt haben, einen Teil Ihrer eigenen Identität zu nehmen scheinen: Es fehlen die Helden aus Büchern und Filmen der Kindheit, Konsumprodukte der Jugend, Rituale wie die Jugendweihe und zum 1. Mai – oder einfach die Architektur ihrer Zeit, die durch die Sanierungswelle Städte mitunter geschichtslos erscheinen lässt. Hier ergibt sich ein ambivalentes Bild, denn vieles ist aus heutiger Sicht auch Ausdruck eines maroden autoritären Regimes gewesen, gehört aber zur individuellen Geschichte. Dies gilt für alle Länder des Ostblocks.
Der rumänische Schriftsteller, Musiker und Museumsarchivar Calin Torsan beschäftigt sich mit den Veränderungen der Alltagskultur aus der Sicht seines Landes: In seinem poetischen Buch »Kleine und mittelgroße Geschichten« berichtet er auf ganz eigene Weise von dem, was sich ver-ändert hat. Nach einer Lesung kommt er mit dem Dresdner Musikpädagogen
Hannes Heyne (Klanghütte Weinböhla) und mit dem Publikum ins Gespräch und fragt nach den großen, aber vor allem den kleinen Veränderungen nach 1989/1990 in Rumänien und Deutschland.
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Uhrzeit: 19:30
Veranstalter: Projekt \"Global Generation\"
http://www.global-generation.org
Kontaktperson: Susanne Gärtner
Eintrittspreis: Eintritt frei
Download: kleineundmittelgrossegeschichten_veranstaltung20.04..pdf