"Festung meiner Jugend"
Zwischen 1944 und 1945 entstand im KZ Theresienstadt/TerezÃn in Nordböhmen ein NS-Propagandafilm, dessen Lügen die Weltöffentlichkeit über den Holocaust hinwegtäuschen sollten. Doch die scheinbar normale Welt des Films „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ steht in krassem Gegensatz zur Realität im Konzentrationslager und zu den bewegenden Erinnerungen der Zeitzeugin Jana Renée Friesová. In ihrem Buch „Festung meiner Jugend“ schildert sie das Elend unter den extremen Bedingungen im Ghettolager, in dem sie zweieinhalb Jahre in Gefangenschaft lebte. Doch nicht nur Hunger, Angst und Kälte sprechen aus ihren Zeilen. Sie erinnert sich auch an die verzweifelten Bemühungen, vor allem den Kindern und Jugendlichen einen Rest von Menschenwürde zu bewahren, und an den ungebrochenen Lebensmut und die Hoffnung der gepeinigten Menschen. Ungefähr 140.000 Juden aus ganz Europa wurden nach Theresienstadt deportiert, 88.000 von ihnen in Vernichtungslager gebracht, nur 19.000 haben überlebt.
Anlässlich der Veröffentlichung ihres Buches in deutscher Sprache liest und berichtet Jana Renée Friesová. Die Lesung wird in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Weiterdenken in der Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet. Gezeigt wird auch ein Fragment des nach dem Krieg verschwundenen Propagandafilms. Prof. Dr. Helmut Köser, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Brücke/Most-Stiftung, moderiert den Abend. Den musikalischen Ausklang der Veranstaltung gestaltet Jana Renée Friesovás Tochter Lenka Lichtenberg mit jiddischen Liedern (Gesang/Gitarre).
Es besteht die Möglichkeit, am darauffolgenden Tag an einer Studienfahrt zum Ort der Erinnerung von Frau Friesová – nach Theresienstadt – teilzunehmen.
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Uhrzeit: 19:00
Veranstalter: Brücke/Most-Stiftung und Partner
Kontaktperson: Daniel Kraft
Eintrittspreis: Eintritt frei
Zielgruppe: offen