Die Geschichte des „Dritten Reiches“ und des Holocaust für Schülerinnen und Schüler erfahrbar zu machen, ist eine Aufgabe, die mit dem zeitlichen Abstand von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges zunehmend schwieriger erscheint. Die letzten Vertreter/innen der so genannten ‚Erlebnisgeneration‘ werden auf Seiten der Opfer wie Täter in den kommenden Jahren sterben – die Geschichte des Nazi-Terrors verliert damit ihren Status als erlebte und erzählte Geschichte, sie bleibt nur mehr über Objekte und Texte, über die Vermittlung von Dokumentationen und Gedenkstättenpädagogik erfahrbar. Der intergenerative Dialog, Zeitzeugen und Jugendlichen die Chance zur Begegnung zu ermöglichen und damit ein letztes Mal überhaupt die Geschichte der Opfer aus dem Mund der Betroffenen zu erfahren, erhält damit eine letzte Chance. In den vergangenen Jahren hat die Gedenkstättenpädagogik fruchtbare Ansätze entwickelt, wie die Begegnung zwischen Zeitzeugen und Schülern zu bewegenden, weil von Empathie und Verstehen getragenen Anstößen führen kann. Der ‚Gewinn‘ dieser Begegnung liegt dabei nicht nur bei den Jugendlichen, sondern er erschließt sich auch für die beteiligten Zeitzeugen im Sinne einer Anerkennung ihrer Rolle, ihrer Erfahrungen und der Chance, der Gesellschaft etwas ‚mitzugeben‘ und hinterlässt so ein wertvolles Erbe.
Begegnungsprojekte stellen jedoch auch außergewöhnliche Anforderungen an alle Beteiligten. Darauf will das Seminar „Pädagogik des Erinnerns“ vorbereiten. Nach einer historischen Einführung werden anhand bestehender Projekte Wege und Methoden zur sinnvollen und verantwortlichen Einbindung von Begegnungen mit Zeitzeugen in den Unterricht aufgezeigt. Lehrmaterialien werden vorgestellt, in Kleingruppen evaluiert und in Workshops ausprobiert.
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Veranstalter: Regionalschulamt Dresden und Brücke/Most-Stiftung
Kontaktperson: Werner Imhof
Hinweis: Das Seminar steht in begrenzter Anzahl auch Multiplikatoren der außerschulischen Bildung offen.
Zielgruppe: Lehrer/innen aller Schulformen des Regionalschulamtes Dresden
Maximale Teilnehmerzahl: 20