Am Anfang stand ein Gespräch über Karl May. Und das brachte die benachbarten sowie befreundeten Schriftsteller Tomáš Kafka und Jörg Bernig dazu, sich über ihre jeweiligen literarischen Motivationen auszutauschen. Während Jörg Bernig mit seinen Bekenntnissen zu Adalbert Stifter driftete, das heißt in Richtung eines zeitenthobenen und exaltierten Südböhmen, verfiel Tomáš Kafka zunehmend dem Charme des nicht immer wählerischen Reimes von Wilhelm Busch und ging damit auf Distanz zur konventionellen tschechischen Vorstellung von Lyrik als einem Raum für gehobene Kunst. Doch der Wille zum literarischen Austausch blieb auch dann erhalten, als Busch und Stifter am heftigsten aufeinander prallten. Und milde lächelt Karl May.
Der bei Dresden lebende Jörg Bernig promovierte an der FU-Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen zählt sein erster Roman „Dahinter die Stille“, für den er den Förderpreis zum Friedrich-Hölderlin-Preis 2000 erhielt.
Tomáš Kafka ist seit 1998 Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz der 1. Klasse geehrt. Er übersetzt deutschsprachige Literatur ins Tschechische und veröffentlicht als selten publizierender Dichter und gern dichtender Publizist in zahlreichen Printmedien.
Ort: Dresdner Literaturbüro e.V., Dresden
Uhrzeit: 20:00
Eintrittspreis: Eintritt frei